Eine tolle Atmosphäre – Essen feiert die 1. Bundesliga im Schwimmen (mit Bildergalerie)

06/02/2019

„Das ist eine tolle Atmosphäre“, schwärmt Axel Schulz: „Ich bin ja bei vielen Wettkämpfen gewesen. Aber hier: Toll!“ Die Boxlegende begleitete seine Tochter Paulina, die für den Potsdamer SV schwimmt, mit nach Essen zur Endscheidung in der 1. Bundesliga im Schwimmen.

„Ist eine große Truppe. Schöner Zusammenhalt. Auch wie die Großen die Kleinen mit reinnehmen: für’s Team einwandfrei“, spricht’s und wendet sich wieder dem Wettkampfgeschehen zu.

Die stärksten Damen-Teams und die stärksten Herren-Teams Deutschlands trafen sich am vergangenen Wochenende, am 02. und 03. Februar, im Sportbad „Thurmfeld“, um die Deutschen Mannschaftsmeisterinnen und den Mannschaftsmeister auszumachen.

Teamgeist hieß das Zauberwort des Wettkampfwochenendes. Während im Wettkampfbecken um jede 1/100 Sekunde gekämpft wurde, wurden jede Schwimmerin und jeder Schwimmer von den Teamkollegen am Beckenrand und von den Zuschauern auf der Tribüne mit Trommeln, Tröten und Sprechchören abgefeiert.

13 Einzelrennen – von der kürzesten und schnellsten Distanz, dem 50m Freistil-Sprint, bis hin zum langen Kanten über 1.500m, standen pro Runde auf dem Wettkampfprogramm. Insgesamt drei Runden galt es in schnellstmöglicher Zeit zu absolvieren und möglichst viele Punkte einzusammeln.

Nach den drei Wettkampfrunden stand dann fest: Der deutsche Mannschaftsmeister im Schwimmen 2019 heißt bei den Frauen und Männern erneut SV Würzburg 05.

Die Franken setzten sich am vergangenen Wochenende beim Wettkampf der 1. Bundesliga gegen zehn beziehungsweise elf weitere Erstligisten durch. Für die Herren aus Würzburg war es nach 2016, 2017 und 2018 bereits der vierte Titel infolge. Den zweiten Platz sicherten sich die Schwimmer von der Neckarsulmer Sport-Union, Platz 3 ging an das Team von der SG Frankfurt. Team Essen ohne Damian Wierling und Alexander Eckervogt erkämpfte einen sechsten Platz.

„Ich hätte gerne die Mannschaft unterstützt“, sagte Damian Wierling in der Wettkampfpause ein wenig wehmütig: „Ich hätte gerne gesehen, was ich kann. Es ist eine besondere Atmosphäre, bei der man immer noch etwas mehr aus sich herausholen kann und eine überraschende Zeit schwimmen kann.“ Der schnellsten Sprinter Deutschlands hatte sich im Vorfeld eine Fußverletzung zugezogen und musste pausieren. Aber er unterstützte tatkräftig sein Team vom Beckenrand aus.

Auch bei den Damen holte der SV Würzburg 05 den Titel. Platz 2 ging an den SV Nikar Heidelberg. Platz 3 an die SG Neukölln.

Die Damen der SG Essen kämpfen bis zum letzten Rennen mit den Berlinerinnen (Neukölln) um den Bronze-Rang. Am Ende fehlten den Gastgeberinnen 58 Punkte zum Edelmetall. Bei einer Endsumme von 26.498 Punkten für Neukölln zu 26.440 für Essen ist das nur ein hauchdünner Rückstand.

„Schade, dass es am Ende bei den Frauen so knapp nicht zu Platz 3 gereicht hat“, sagt Nicole Endruschat, Chef-Trainerin am Bundesstützpunkt Essen. „Beide Teams haben sich aber toll geschlagen, mehr war bei den personellen Ausfällen, die wir leider hatten, nicht drin. Wir haben einige sehr wertvolle Leistungen gesehen, z.B. von Lisa Höpink, Poul Zellmann und Max Pilger. Darüber hinaus hat die SG Essen aber auch mal wieder ein tolles, geschlossenes Mannschaftsbild abgegeben. Ich freue mich sehr, dass es inzwischen eine schöne Tradition und fast schon selbstverständlich geworden ist, dass am Sonntag immer alle Trainingsgruppen zum Anfeuern da sind.“

Poul Zellmann zeigte sich zufrieden mit seiner Leistung: „Für mich war es ein erfolgreicher Wettkampf. Ich bin gute Zeiten geschwommen. Teamwettkämpfe sind immer etwas besonderes. Gerade die DMS. Es ist der einzige Wettkampf bei dem man sich als Team präsentieren kann.“

Dann fügt er hinzu: „Ich finde es schade, dass – wenn man die Bundesstützpunkte vergleicht – nicht alle Mannschaften die Chance nutzen, sich als Mannschaft zu präsentieren und ihren Nachwuchs mit hereinnehmen.“

Auch für Europa- und Weltmeisterin Isabelle Härle und Lebensgefährte Hendrik Feldwehr, die im vergangenen Jahr ihre aktiven Karrieren beendet hatten, war es Ehrensache ihr Team „Essen“ vom Beckenrand aus zu unterstützen. „Hier bei der DMS wäre ich schon gerne mitgeschwimmen“, erklärt Feldwehr, der 2009 den Brustsprint in Europarekordzeit schwamm. „Aber das Training vermisse ich nicht“, fügt er mit einem Augenzwinkern zu.

Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen ließ es sich nicht nehmen, das Bundesliga-Spektakel im Sportbad „Thurmfeld“ zu besuchen. In einer Facebook-Nachricht schrieb er: „An diesem Wochenende (02./03.02.) messen sich in Essen wieder die stärksten Schwimmteams Deutschlands. Sie schwimmen im Sportbad am Thurmfeld um die Meisterschaft. Bernhard Gemlau, Vorsitzender der Startgemeinschaft Essen, hat „Essen zur Top-Adresse im deutschen Schwimmsport gemacht und gilt bundesweit als profilierter Organisator von hochkarätigen Schwimmveranstaltungen“. Das schrieb die WAZ Essen 2013. Herzlichen Dank an die Gastgeber und Organisatoren der SG Essen!“

Klaus Diekmann (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für die Sport- und Bäderbetriebe Essen, nahm gemeinsam mit Tjark Schröder, Vorsitzender der Fachsparte Schwimmen im DSV, und Ulrike Siebrasse – ebenfalls von der Fachsparte Schwimmen im DSV, sowie Olympionikin Dorothea Brandt die Siegerehrungen vor.

„Ich bin ungeheuer begeistert, dass die Veranstaltung so von den Sportlern angenommen wird“, erklärt Klaus Diekmann, „Ich habe den Eindruck, dass hier in der Halle alle Sportler eine Familie sind. Die Begeisterung auf der Bühne ist phänomenal. Hochachtung an die SG Essen, dass sie innerhalb von einer Woche zwei so große Veranstaltungen so vorbildlich durchgeführt hat.“

Das Fazit von Tjark Schroeder „Man bekommt halt Qualität, wenn man mit einer DSV-Veranstaltung nach Essen geht.“, so das Fazit nach großen DSV-Veranstaltungen innerhalb von sieben Tagen, dem Finale im DMS-J und der Endscheidung in der 1. Bundesliga.

Text und Bilder: Thomas Stuckert (SG Essen)

 

Lisa Höpink startet als erste Schwimmerin der SG Essen in den Wettkampf
Teamgeist - das Markenzeichen der SG Essen
Markus Engert macht Dampf
Poul Zellmann auf dem langen Kanten unterwegs
Viel-Starter Max Pilger
Sophia Beckers katapultiert sich ins Rennen
Idil Güven das Ziel im Fokus
Mit Haut und Haaren SG Essen
Jeannette Spiwoks - am liebsten auf den langen Strecken unterwegs
Tim Hanke auch auf der langen Strecke unterwegs
Einsatz am Beckenrand
Brustschwimmen ist seine Spezialität: Max Pilger
Sophia Beckers macht Betrieb
Idil Güven unermüdlich
Pause auf der Pauke
Delaine Goll greift an
Macht sich lang: Marc Brock
Erst strecken ...
... dann starten: Fynn Redemann
Johann Koether - Lagen
Poul Zellmann hat nichts zu verschenken
Auf geht's
Oberbürgermeister Thomas Kufen schaut sich das Bundesliga-Spektal live an - hier mit Bernhard Gemlau
Leonie Göbels schmettert ...
... Thomas Rueter schmetter auch
Helferchen am Beckenrand
Axel Schulz verbreitet gute Laune beim Bundesliga-Spektakel
Zwei starke Typen: Bernhard Gemlau und Axel Schulz
Gute Laune am Beckenrand: Poul Zellmann
Delaine Goll fliegt übers Wasser
Lisa Höpink fliegt auch übers Wasser
und Fynn Redemann fliegt auch übers Wasser.
Isabell Droll rutscht über Wasser
Andreas Rossa rutscht ebenfalls übers Wasser
Alice Ruhnau und ...
Max Pilger tun es auch
Miki van Loock katapultiert sich ins Rennen
Die Halle ist aus dem Häuschen
Team "Essen": Respekt vor so viel Sportsgeist