SGE-Talente kämpfen bei DM um den Mannschaftstitel
von Rolf Hantel
Essen. Bad im Thurmfeld platzt aus allen Nähten. DMSJ ist das bislang größte Event in dieser Halle. Sport- und Bäderbetriebe helfen bei Organisation.
Dieser Wettkampf hat Tradition. Und er ist auch noch ausgesprochen beliebt bei den Athleten – egal, ob jung oder alt. Der Grund ist simpel: Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften werden die Schwimmer stets von einem Teamgeist erfasst, wie sie ihn als Einzelkämpfer nur selten in der Saison erleben. Alle fiebern mit, feuern ihre Mannschaftskollegen an, freuen sich gemeinsam oder trösten einander. Da spielt es auch keine Rolle, dass es nur über die 25m-Bahn geht, die im Vergleich zur Langbahn im Alltag eine doch eher untergeordnete Rolle spielt.
Beliebte Meisterschaften bei den Schwimmern
Die Startgemeinschaft Essen (SGE) wird in diesem Jahr dieses nationale Schwimmfest als Paket ausrichten. Am kommenden Wochenende ist zunächst der Nachwuchs (DMSJ) am Start, eine Woche später ermitteln dann die deutschen Top-Athleten, wer bundesweit das beste Team ist. Zu beiden Terminen wird mächtig was los sein im Sportbad am Thurmfeld. Darüber hinaus ist vor allem die Talent-Schau zum Auftakt für die SGE immer auch ein sportliches Highlight. Denn dort sind die Essener stets für einen Titel gut.
Auf Landesebene haben die Essener Talente ihre Klasse bewiesen. Sie stellen vier NRW-Meister und haben sich mit sechs Teams für die DMSJ qualifiziert. Das hat kein anderer deutscher Klub geschafft. Die weibliche A- und die männliche B-Jugend sind als Zeitschnellste ins Bundesfinale eingezogen, die C-Mädchen waren Zweiter, aber nur ganz knapp hinter der SG Dortmund. Das Trio zählt in jedem Fall zu den Titelfavoriten.
Die Verantwortlichen der SG Essen stehen ebenfalls vor einer Herausforderung. „Es ist die größte Veranstaltung, die bisher im Thurmfeld stattgefunden hat“, sagt der SGE-Vorsitzende Bernhard Gemlau, der auch gleichzeitig für die Organisation verantwortlich zeichnet. „Wir sind komplett ausverkauft und haben sogar schon eine Warteliste für Eltern und Zuschauer.“ Die Crew um Gemlau ist nun wahrlich nicht unerfahren in der Ausrichtung solcher Großereignisse. Schließlich fand von 2004 bis 2008 fünfmal in Folge die Kurzbahn-DM im Essener Hauptbad statt. „Aber Thurmfeld ist nicht Hauptbad“, entgegnet Gemlau. Das ehemalige Bad an der Steeler Straße hatte mehr Kapazität und eine große Tribüne.
Riesiger Andrang: Stadt stellt Zelt zur Verfügung
Rund 700 Aktive und Gäste werden Samstag und Sonntag erwartet. Um diesen Andrang überhaupt bewältigen zu können, wird nun die Halle mit einem 300 Quadratmeter großen Zelt erweitert. „Die Stadt stellt das Zelt zur Verfügung, kümmert sich auch um zusätzliches Equipment wie Stühle, Tische, Bühnenteile usw. und transportiert es auch dorthin“, schildert Gemlau, der im gleichen Atemzug lobt: „Die Zusammenarbeit mit den Sport- und Bäderbetrieben ist hervorragend. Da kann man nur Danke sagen.“
Ebenso gut lief diese Kooperation im Fall des Schwimmzentrums Rüttenscheid, das bekanntlich für Renovierungsarbeiten etwa fünf Monate lang geschlossen sein wird. In enger Abstimmung mit der SG Essen ist der Baubeginn so gelegt worden, dass dort Anfang Mai noch die German Open ausgetragen werden können. In Essen könnten dann letztmalig WM-Normen erfüllt werden.
Desweiteren sieht der Plan auch Trainingsmöglichkeiten im Grugabad und im Thurmfeld vor. „Dank dieser guten Kooperation können wir zuversichtlich sein, ohne großen Trainingsverlust über die Bauphase hinwegzukommen“, sagt Bernhard Gemlau.
