Lisa Höpnik zählt bei Kurzbahn-DM zu den Titelkandidaten (Pressespiegel)

14/12/2017

Die Startgemeinschaft Essen reist mit 22 Athleten zu den Titelkämpfen nach Berlin.

Vor allem viele Talente wollen sich dort beweisen. Es sind Deutsche Meisterschaften, die an diesem Donnerstag in Berlin beginnen. Doch auf der 25-m-Bahn im Eurosportpark ist diesmal doch eher eine Talentschau angesagt. Die Langbahn genießt seit jeher Priorität im Schwimmsport, entsprechend sind die Trainingspläne ausgerichtet. Der Saisonhöhepunkt findet im August 2018 in Glasgow statt, wo die Elite des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) bei den Europameisterschaften beweisen möchte, dass sie sich nach dem WM-Debakel in Budapest (nur eine Medaille) nun wieder der internationalen Spitze annähert.

Parallel läuft in Kopenhagen die Europameisterschaft. Wie hoch der Stellenwert der nationalen Kurzbahn-Titelkämpfe ist, lässt sich auch an einer Terminüberschneidung festmachen. In Kopenhagen läuft gleichzeitig der kontinentale Wettstreit. Früher war die DM stets EM-Qualifikation, doch davon ist der DSV erstmals abgerückt. „Früher war die Kurzbahn-DM im November, und wir mussten dafür unser Training im Prinzip unterbrechen, um eine gute Form aufzubauen“ erklärt Nicole Endruschat, Cheftrainerin am Bundesstützpunkt in Rüttenscheid. Dann folgte die EM und wieder eine Anpassungsphase, die den Trainingsrhythmus unterbrach. „Dabei gingen uns locker zwei Monate an intensiver Arbeit flöten“, erklärt die Trainerin.

Was man sich in diesem Jahr nicht leisten will, denn das Quali-Fenster für Schottland wird früh von Januar bis April geöffnet.
Damian Wierling, Deutscher Meister über 50 Meter und 100 Meter Freistil, ist der einzige von der SGE, der in Kopenhagen schwimmt. „Damian hat sich nicht gezielt vorbereitet, aber er fühlt sich gut und ist fit. Wir werden sehen, wie sich das Trainingslager in Australien auswirkt“, sagt Endruschat.
Mit der Deutschen Bahn sind 22 Aktive der SGE am Mittwoch nach Berlin gereist. Dieses Aufgebot wird zum großen Teil vom Nachwuchs gespeist, so dass man die Medaillenbilanz in der offenen Klasse sicherlich relativieren muss.

Auf die kürzeren Strecken umgestellt: Ein Titelkandidat ist auf jeden Fall Lisa Höpink, die ebenfalls in Australien war. Die 19-jährige Deutsche Meisterin über 100 und 200 Meter Schmetterling wird ihren Titel zumindest über die längere Distanz nicht verteidigen, weil sie sich inzwischen auf die kürzeren Strecken umgestellt hat. Auch im Freistil versucht sich Höpink und auf den Lagenstrecken. „Wir konnten machen, was wir wollten, aber Lisa ist über die 200 Meter immer die gleiche Zeit geschwommen“, erklärt Nicole Endruschat. Also wurde das Training geändert.
Ebenfalls zu den Medaillenkandidaten zählen Michelle Lambert (200 Meter Brust) und Alice Ruhnau (50/100 Meter Brust).

SGE: Sophia Beckers, Leonnie Göbels, Laura Goldbach, Delaine Goll, Idil Güven, Lisa Höpink, Noa Hörster, Ivana Janssen, Joanna Köther, Michelle Lambert, Alice Ruhnau, Paula Schneider, Miki van Loock, Franka Wilke, Moritz Brandt, Marc Brock, Max Brose, Alexander Eckervogt, Markus Engert, Tim Hanke, Andreas Rossa, Lukas Zibner.