Isabelle Härle kehrt in Schottland zu den Anfängen zurück (Pressespiegel)

24/08/2017

SGE-Schwimmerin konzentriert sich derzeit auf den Beruf. Doch in Schottland ist sie dabei. Dort startete sie 2011 erstmals im offenen Gewässer.

In den Weiten von Schottland gibt es Natur ohne Ende und reichlich idyllische Plätzchen. Loch Lomond gehört dazu. Nein, nicht falsch verstehen. Loch Lomond ist ein See in der Nähe von Glasgow, und zwar der größte und für viele auch der schönste des Landes. Isabelle Härle hat ihn sich schon angesehen und wird auch am Samstag wieder dort sein. Und sogar hineinspringen ins kühle Nass. Was für Loch Ness das Ungeheuer, ist für Loch Lomond das „Great Scottish Swim“, ein Traditionsschwimmen über eine Meile (1,6 Kilometer), das auch einem karitativen Zweck dient, denn der Erlös fließt in die Krebsforschung.

Sechste bei den Olympischen Spielen

Isabelle Härle, die Freiwasserschwimmerin der SG Essen, ist ja ganz andere Strecken gewohnt, und rein sportlich gesehen hat dieser Wettkampf für eine Weltmeisterin und Olympia-Teilnehmerin auch keinen allzu großen Stellenwert. „Aber dieses Rennen ist immer super organisiert, und es macht unheimlich viel Spaß, daran teilzunehmen“, erzählt Isabelle Härle. „Es regnet zwar oft, aber da kennen die nichts. Es sind immer gleich viele Teilnehmer am Start.“ Und im Fernsehen wird dieses traditionelle Event selbstverständlich auch übertragen. Dass das Wasser zuweilen gerade mal eine Temperatur von zwölf Grad Celsius hat, egal. „Wir schwimmen ja zum Glück in Neopren-Anzügen.“

Gut 2500 Enthusiasten tauchen Jahr für Jahr dort auf. Freizeitsportler und Eliteschwimmer, die natürlich in einer gesonderten Gruppe starten, zu der auch Isabelle Härle zählen wird. Für sie persönlich hat dieses Treffen auf der Insel eine ganz besondere Bedeutung. Dort lernte die Beckenschwimmerin erstmals das Freiwasser kennen. Thomas Lurz, einst deutscher Ausnahme-Athlet, der bei Freiwasser-Weltmeisterschaften mit zwölf Goldmedaillen dekoriert worden ist, sprach die Essener Langstrecklerin 2011 an, ob das „Great Scottish Swim“ nichts für sie wäre. „Komm einfach mal mit und probiere es, hat er gesagt“, erinnert sich Isabelle Härle.

Teamweltmeisterin mit Ausnahmesportler Thomas Lurz

Und es hat ihr gefallen. Obwohl das Schwimmen im offenen Gewässer nicht so wirklich ihr Ding ist, weil es stets ein Kampf ist gegen die Natur und hautnah gegen die Konkurrenz, unwägbar und taktisch geprägt, ganz anders eben als zwischen Trennleinen im cleanen Chlorwasser. Aber Isabelle Härle war dort überaus erfolgreich, erfolgreicher als im Becken. Also ist sie dabeigeblieben. Mit Thomas Lurz und Christian Reichart wurde sie 2013 in Barcelona Teamweltmeisterin, 2015 verteidigte sie den Titel, bei den Olympischen Spiele in Rio belegte die SGE-Athletin im Einzel Platz sechs über die zehn Kilometer.

Ein Jahr ohne sportliche Höhepunkte

Ein Jahr ist seit dem bislang letzten internationalen Auftritt vergangen – ohne große sportliche Höhepunkte. Härle hat sich wie ihr Lebenspartner, der Brustschwimmer Hendrik Feldwehr, auf ihre berufliche Zukunft konzentriert. Vor Rio hatte sie alles dem Sport untergeordnet, aber dennoch ihr Studium in Bewegung und Gesundheitswissenschaften abgeschlossen. Derzeit zählt nur noch die berufliche Zukunft. Härle heuerte bei der Polizei an und ist nun Kommissar-Anwärterin. An der Uni die Gesetze pauken, Training am Schießstand, Verkehrskontrollen durchführen – all das steht auf den Lehrplan. Und am Kennedytower in der Essener City ist sie sechs Wochen lang Streife gelaufen. Auch das war spannend. Isabelle Härle als Polizistin? „Ach, da wächst man rein. Und es stärkt den Charakter“, schmunzelt sie. Außerdem habe sie super nette Kollegen und einen wirklich guten Tutor.

Start bei den Polizei-Europameisterschaften

So ganz ohne Sport geht es natürlich nicht. Aktuell zieht sie im Trainingslager in Hannover ihre Bahnen. Ab nächster Woche finden dort die Polizei-Europameisterschaften statt. „Ich bereite mich ein bisschen vor“, sagt sie. Die Umfänge sind ungleich niedriger als vor Rio, als es 80 bis 100 Kilometer in der Woche waren. „Aber es reicht gerade noch, eine Blöße will ich mir ja auch nicht geben.“ Ihr Pensum bei der EM: 200 Meter Lagen, 100 Meter Schmetterling und 400 Meter Freistil. Ungewöhnlich für eine Freiwasser-Schwimmerin. „Aber es ist schon cool“, sagt Isabelle Härle, „dass ich überhaupt mitmachen darf.“

In den Weiten von Schottland gibt es Natur ohne Ende und reichlich idyllische Plätzchen. Loch Lomond gehört dazu. Nein, nicht falsch verstehen. Loch Lomond ist ein See in der Nähe von Glasgow, und zwar der größte und für viele auch der schönste des Landes. Isabelle Härle hat ihn sich schon angesehen und wird auch am Samstag wieder dort sein. Und sogar hineinspringen ins kühle Nass. Was für Loch Ness das Ungeheuer, ist für Loch Lomond das „Great Scottish Swim“, ein Traditionsschwimmen über eine Meile (1,6 Kilometer), das auch einem karitativen Zweck dient, denn der Erlös fließt in die Krebsforschung.

Sechste bei den Olympischen Spielen

Isabelle Härle, die Freiwasserschwimmerin der SG Essen, ist ja ganz andere Strecken gewohnt, und rein sportlich gesehen hat dieser Wettkampf für eine Weltmeisterin und Olympia-Teilnehmerin auch keinen allzu großen Stellenwert. „Aber dieses Rennen ist immer super organisiert, und es macht unheimlich viel Spaß, daran teilzunehmen“, erzählt Isabelle Härle. „Es regnet zwar oft, aber da kennen die nichts. Es sind immer gleich viele Teilnehmer am Start.“ Und im Fernsehen wird dieses traditionelle Event selbstverständlich auch übertragen. Dass das Wasser zuweilen gerade mal eine Temperatur von zwölf Grad Celsius hat, egal. „Wir schwimmen ja zum Glück in Neopren-Anzügen.“