Damian Wierling verdient sich Sonderlob vom Bundestrainer (Pressespiegel)

31/07/2017

Heute in der WAZ und NRZ – Lokalsport in Essen und auf www.waz.de

von Thomas Lelgemann

Damian Wierling von der SGE absolvierte bei der Schwimm-EM in Budapest ein Mammutprogramm und verdiente sie ein Sonderlob vom Bundestrainer.

Damian Wierling von der Startgemeinschaft hatte mit Abstand die meisten Starts der deutschen Schwimmer bei der Weltmeisterschaft in Budapest. Drei Einzel- und zwei Staffelstrecken hatte der Essener in den letzten Tagen zu bewältigen. Das Programm steckte ihm in den Knochen, wie in den Katakomben der Duna Arena am Sonntagmorgen zu sehen war.

Staffelrennen kostete Kraft

Nach der 4 mal 100 Meter Lagen-Staffel musste Wierling erst einmal in die Hocke gehen und tief Luft holen. „Das hat schon Kraft gekostet”, gab der 21-Jährige zu. Als Schluss-Schwimmer hatte Wierling die 100 Meter Freistil in 48,02 Sekunden absolviert und das deutsche Quartett in seinem Vorlauf von Platz sieben auf Rang sechs gebracht. Aber es reichte nicht zum Einzug in das Finale. Als 13. verpasste die deutsche Staffel den Endlauf klar. Aber an Wierling lag es nicht, dass Deutschland zum ersten Mal seit zehn Jahren nicht unter die besten Acht der Welt kam. „Wir haben unser Bestes gegeben. Mehr war nicht drin”, sagte Marco Koch. Und dann fügte der Weltmeister von 2015 über 200 Meter Brust hinzu: „Wir waren leider nicht gut genug. Bis auf Damian, der hat einen echt guten Job gemacht.”

„Damian hat gezeigt, was ich mir wünsche“
Große Anerkennung für den Essener gab es auch von Chef-Bundestrainer Henning Lambertz: „Damian hat das gezeigt, was ich mir wünsche. Er hat zwar bei seinem ersten Start nicht gut begonnen, doch dann hat er sich kontinuierlich gesteigert und sich an die richtig Guten herangekämpft.”

Nach Platz 28 über 50 Meter Schmetterling wurde er 25. über 100 Meter Freistil, führte die Mixed-Staffel mit einer starken Leistung noch auf Platz sieben, schied über 50. Meter Freistil erst als Zwölfter im Halbfinale aus und gab in der Lagen-Staffel noch mal alles.

Nun geht’s zum Weltcup nach Berlin

„Ich ziehe ein positives Fazit bei dieser Weltmeisterschaft”, sagte Wierling. „Ich war am Anfang durch eine Erkältung anscheinend doch mehr gehandikapt, als ich es gedacht hatte. Aber dann habe ich gemerkt, dass meine Lunge nicht mehr so brannte. In der abschließenden Lagenstaffel hätte es noch schneller gehen können, doch ich musste in den Wellen der Vorderleute schwimmen. Es war ein ziemliches Auf und Ab.” Am Dienstag absolviert Wierling wie alle deutschen WM-Teilnehmer eine leistungsdiagnostische Untersuchung in Hamburg, bevor er am Sonntag und Montag beim Weltcup in Berlin über 100 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling an den Start geht. „Und danach geht es gleich ab in den Urlaub. Nach Mallorca. Ganz ruhig. Mit der Familie.”

Auch Poul Zellmann kam besser in Schwung

Auch der zweite Essener WM-Teilnehmer, Poul Zellmann, kam zum Ende der Veranstaltung besser in Schwung. Nachdem der 21-Jährige als 20. über 400 Meter Freistil und als 34. über 200 Meter Freistil hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, steigerte er sich bei seinem Einsatz in der deutschen 4 mal 200 Meter Freistil-Staffel. Zwar verpasste das Quartett als Neunter das Finale, doch Zellmann konnte mit seiner Vorstellung in 1:47,3 Minuten zufrieden sein.

„Für mich war die WM ganz wichtig”, sagte Zellmann. „Ich habe gesehen, dass eine solche Veranstaltung etwas ganz anderes ist als eine Deutsche Meisterschaft. Ich habe hier viel gelernt. Und es bringt mir unheimliche Motivation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.”