Damian Wierling ist mit sich wieder im Reinen (Pressespiegel)

28/07/2017

Heute in der WAZ und NRZ – Lokalsport in Essen und auf www.waz.de

von Thomas Lelgemann

Der Essener holte in der 100m-Freistilstaffel alles aus sich heraus. Auch Poul Zellmann will in der langen Freistil-Staffel ins Finale.

Damian Wierling von der Startgemeinschaft hat sein Lächeln wieder gefunden. Als der Essener am Mittwochabend die sogenannte Mixed Zone betrat, konnte er sich kaum aufrecht halten. Aber trotz aller Strapazen hatte der 21-Jährige ein leises Lächeln im Gesicht. Wierling hatte alles aus seinem Körper heraus geholt. Und es hatte sich gelohnt. Siebter in einem Finale bei Schwimm-Weltmeisterschaften. Das kann sich sehen lassen. Nachdem Lisa Graf auf der Rückendistanz, Brustspezialist Marco Koch und Aliena Schmidtke in der Schmetterling-Lage auf Platz acht gelegen hatten, schwamm Wierling das Mixed-Team des DSV noch auf Rang sieben. In 48,30 Sekunden hatte Wierling zum Abschluss die 100 Meter Freistil bewältigt. „Scheiße”, hatte Wierling noch am Morgen geflucht. In 49,07 Sekunden war er um vier Zehntelsekunden hinter seiner Leistung vor fünf Wochen bei den Deutschen Meisterschaften zurück geblieben. „Ich kann es mir nicht erklären. Ich bin leicht erkältet”, erklärte Wierling. „Vielleicht hat es mich geschwächt, obwohl ich mich eigentlich sehr gut gefühlt habe.”

Bundestrainer Lambertz sah keinen Grund zu Änderung

Im Staffel-Vorlauf sollte Wierling ohnehin nicht eingesetzt werden. Die Freistil-Position nahm am Vormittag Marius Kusch ein. Der Ex-Essener, der in den USA studiert und für München startet, konnte seine Chance jedoch nicht nutzen. Kusch kraulte im Vorlauf in 48,74 Sekunden zwar schneller als Wierling im Einzelrennen wenige Minuten zuvor. Durch den fliegenden Start von Kusch war Wierlings Zeit aber höher zu bewerten. So durfte Wierling am Abend also in der Staffel ran, steigerte sich und war glücklich. „Es war hart im Endlauf. Aber ich wollte alles geben und es hat sich gelohnt”, sagte Wierling.

Über 50 Meter Freistil besser verkaufen

Er ist am Freitag wieder im Einsatz. Diesmal will er sich über 50 Meter Freistil besser verkaufen als über 100 Meter. Seinen Einsatz in der deutschen Lagen-Staffel hat er zum WM-Abschluss am Sonntag ebenfalls sicher. „Ich sehe keine Veranlassung zu einer Änderung. Damian ist in der Mixed-Staffel sehr gut geschwommen”, erklärte Chef-Bundestrainer Henning Lambertz. Mit der langen Freistil-Staffel will auch der zweite Essener WM-Teilnehmer, Poul Zellmann, am Freitag das WM-Finale erreichen. Wierling hat ihm vorgemacht, wie es geht.